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Mittwoch, 25. Dezember 2013

Kurz vor Toresschluss


Am 23. Dezember, also einen Tag vor der Schließung des Markts, nochmals einen Rundgang gemacht. Ein paar Schnappschüsse festgehalten. Denn eins ist Fakt: FÜR DIESES JAHR WAR ES DAS LETZTE MAL!

So ziemlich am Anfang  Christkindlesmarkt Nürnberg 2013


 Zur sogen. blauen Stunde lassen sich sogar mit dem Handy ganz nette Aufnahmen machen.
Auf der Burgfreiung. Noch einmal der mit unzähligen Lämpchen geschmückte Christbaum.
Dieses Mal auch Zahlreiche, welche sich den Sonnenuntergang hoch oben nicht entgehen ließen.
Was sicher auch am Wetter lag. Überrraschend mild wars.




Das große Holztor war um diese Zeit schon geschlossen.
Ein Blick zwischendurch war dennoch zu erhaschen.


Blick beim Hinuntergehen zum Markt. 
Die mittlere Gasse geht ja schnurstracks darauf zu. 
Hier siehts noch recht ruhig aus.


Schattenbild von mir beim Abwärtsgehen festgehalten.

Die Blaue Stunde, also kurz vor Sonnenuntergang, ist fantastisch für Aufnahmen.
Die Stimmung/Atmosphäre richtig treffend.

 Jetzt ists ziemlich dunkel. Auf dem Markt zwischen den Gassen,
kurz vor der Frauenkirche. Ein paar Besucher nur. Doch das täuscht.
Vor manchen Buden herrscht ständig Andrang. Meistens die mit den hochgradigen Genüssen.


Die "Drei im Weckla"  ... mit "ck" oder "gg". Das war den Gaumenfreudigen ziemlich "wurscht".
Die drängelten und verschlangen beide, ob nun knackig oder zarter besaitet, mit Genuss.

 

 

... und auch die Schaschlik-Liebhaber kamen dabei nicht zu kurz. 
Heiß begehrt waren die auch (die Menschentrauben hab ich jetzt nicht geknipst ;)


Trockenfrüchte oder auch Hutzeln genannt in bonbonartiger Geleetierung.
Ein extravaganter Nachtisch - garantiert! 
Muss zwar zugeben, noch nie welche probiert zu haben (oh Schande,
als alteingesessene Nürnbergerin). Trotzdem, fruchtig schauns aus.


An der Feuerzangenbowle ist auch immer was los. 
Allein die Atmosphäre machts, wie man sieht.


Glühwein, ganz normaler (also den ohne den extra Schuss) tuts aber auch bei vielen.


Die Uhrzeit hat auf dem Fachwerkhäuschen des Lebkuchenanbieters
zwar nicht so genau gestimmt. Vllt. hat die auch ein paar Schluck zuviel gehabt,
mag sein. Weiß man ja nicht ;)


Die "Zwetschgermoo"-Verkäufe scheinen recht gut gelaufen zu sein.
Angesichts der Übriggebliebenen zu urteilen.


Die leuchtenden Sterne fanden aber bis zum Schluss Anziehung. Kinderaugen fasziniert das magisch.


Der Posaunenchor vor der Frauenkirche hat ebenfalls nochmals
schönes besinnliches Konzert gegeben. 
Hier zwar mit einem Moment Pause. Die Töne waren aber trotzdem stimmig.



Samstag, 21. Dezember 2013

Das Christkind - eine Frau.

Ja. Bald ist es wieder einmal soweit.
Das Christkind kommt.
Für mich ja inzwischen schon das 57. Mal in Folge. Allerdings ein richtiges Christkind habe ich das erste Mal vor genau 53 Jahren gesehen. Dieses Christkind war gar kein Kind!

Meine Kindheit auf dem Dorf im Fränkischen Umland war ruhig. Bescheiden. Bescheiden auch die Geschenke. Die Eltern wenig Geld.
Doch! Einfälle waren dafür umso mehr angesagt. So auch beim Thema Weihnachten, vielmehr dem Christkind.

Bei vielen kommt ja seit Unzeiten der Weihnachtsmann. So einen kannten wir damals ja nicht. Außer der Bulzermärtel, Pelzmärtel genannt, welcher sich als St. Martin höflich vorstellte und einem doch ein wenig die Nackenhaare zu Berge stehen ließ, wenn seine tiefe Stimme das Hohoho ausdrückte und das auch noch lauter als die kindlichen Hörorgane das vertragen konnten.

Das Christkind war eine Frau. Eine sehr realistische. Wie ich später dann auch feststellte.

So um die vier Jahre herum war ich da. Der Heilige Abend der Geschenketag.
Da war immer viel Aufregung und Arbeit. Der Christbaum wurde vorbereitet. Vater sägte ihn meist zurecht. Denn nie passte der Stamm der Fichte in den eisernen Ständer.

Die Kugeln wie überhaupt der Baumbehang waren jedes Jahr dieselben. Nur die Kerzen wurden natürlich frisch gekauft.  Denn abgebrannte hatten den Nachteil: sie brannten einfach nicht.

Um vier Uhr nachmittags war der Baum dann startklar. Startklar für die Geschenke, welche dann unter dem geschmückten Christbaum zum Auspacken lagen.

Vorher war immer Krippenspiel angesagt. Dafür ging Mutter mit mir in die Kirche, während Vater komischerweise immer zu Hause blieb. Und wenn wir dann von der Kirche heimkamen, war das Christkind dagewesen und hatte die bunten Päckchen mitgebracht. Gesehen hatte ich es nie. Und immer war ich auch enttäuscht deswegen.

Einmal aber durfte ich es doch sehen. Das war sehr spannend. Als Mutter und ich wieder aus der Kirche kamen und ich mit Spannung darauf wartete, die Päckchen auspacken zu dürfen oder welche Geschenke es überhaupt geben würde, war an diesem Heiligen Abend doch etwas düstere Leere. Denn es gab keine Päckchen. Dafür musste ich still sein, denn es kam jemand Unerwarteter.

Es klopfte an der Wohnungstür. Meine Mutter sagte "psst! ... das ist das Christkind", und öffnete.
Ich schaute mit großen Augen und offenem Mund auf die Türe. Eine weiß gekleidete Frau mit Schleier trat in die Stube. Sie klingelte mit einem goldenen Glöckchen und fragte sehr freundlich, ob ich denn brav gewesen sei das Jahr über und ob ich vielleicht auch ein Verslein aufsagen könne.
Schüchtern nickte ich. Aus dem Kindergarten kannte ich ein paar Adventslieder.
Also sagte ich den ersten Vers von "Ihr Kinderlein kommet" auf. Mehr fiel mir auch nicht ein.

Die weiße Braut - ja, so sah sie auch aus - klingelte erneut mit dem goldenen Glöckchen und freute sich sichtlich. Dann sagte sie zu mir, dass ich das sehr gut gemacht hätte und dafür habe sie ein Geschenk für mich mitgebracht.
Sie drehte sich um und brachte etwas Länglich-Viereckig-Sperriges herein.

Ich war ganz aus dem Häuschen vor Freude. Es war eine Puppenstube. Zwei Zimmer. Eine Wohnstube mit kleinen Möbeln. Sesselchen, Tischchen und sogar ein Wohnzimmerschrank im Stil der Sechziger mit eingeklebten Büchern. Alles aus lackiertem Holz. Das zweite Zimmer nebenan war das Schlafzimmer. Mit kleinen Bettchen und einer Kommode. Zwei dazu passende Püppchen saßen auf den Sesseln. Bereit zum ... Spielen ...

Überglücklich fing ich sogleich mit dem Spielen an. Merkte kaum noch, wie das Christkind sich verabschiedete.

Der Eindruck war so enorm, dass ich auch heute noch nach fünfzig Jahren die Episode genauso lebendig vor meinen geistigen Augen sehe. So als wäre es erst gestern gewesen. So stark war dieser Eindruck - ein lebendiges Christkind zum Anschauen!

Ein paar Tage später gingen wir zu einer Verwandten. Sie wohnte ein paar Häuser weiter. Dort lag auf einer Kommode ein weißer Schleier und ich hatte sofort richtig getippt, als ich spontan zu meiner Mutter sagte: "Gell, Mama, das Christkind war die Tante Helga!", was diese natürlich sofort verneinte.

Schade. Ein weiterer Besuch des Christkinds folgte dann nicht mehr. Ich fand die Aufführung einfach wunderbar. Und als das Christkind (mein Tante Helga) an diesem Heiligen Abend, dem 24. Dezember, eintrat, glaubte ich die Sache auch wirklich und war richtig beeindruckt von dieser weißen, heiligen Frau.

Die Puppenstube hatte ein Onkel selbst gebastelt. Er war Schreiner von Beruf. Ein richtiges Prachtstück.
Wirklich schade, dass es diese Puppenstube nicht mehr gibt. Mutter hatte sie entsorgt als ich groß war.
Doch die Erinnerung an das leibhaftige Christkind, die ... ja die kann man nicht "entsorgen". Schön.


Donnerstag, 5. Dezember 2013

Christkindlesmarkt Nürnberg 2013

Advent ist es. Die ersten Tage verflossen. Verflossen noch nicht die Eindrücke. Kommen werden sicher noch einige.

Der Christkindlesmarkt in Nürnberg. Auf dem Hauptmarkt, inmitten der Marktfläche. Jedes Jahr ein Towuwabohu, was zu hochdeutsch vielleicht heißen mag: "Menschenmassen, die sich im Quetschverfahren durch enge Gassen schieben und dabei möglichst viel gesehen haben wollen oder vielleicht auch nur gesehen werden wollen!"


Wie dem auch sei.
Natürlich bin ich als nun wirklich eingefleischte Nürnbergerin jedes Jahr auf dem Markt. Obwohl ich meist nur durchflaniere, gibt es jedes Jahr neue Entdeckungen zu machen. Oft sind es neue Anhängsel an den zu den Festtagen zu schmückenden Baum. Und da ich ein Kaffeenarr bin, sind mir selbstverständlich schon fast diese niedlichen, in Glaskugelmaterial verpackten Baumanhänger gleich ins Auge gefallen.




Bilder, Fotos, Eindrücke kommen ja zuhauf und von daher machts wenig Sinn, die überall anzubiedern, weshalb ich sie einfach und spontan in meinen, diesen Blog, verbanne. Das Persönliche bleibt da doch mehr gewahrt.

Zur Tageszeit ist eine Art Nüchternheit angesagt. Die Buden strahlen diesen Zauber nicht in der Art und Weise aus, als wenn man abends und nachts durch die nostalgischen Budengassen wandert. Deshalb sind die Eindrücke anderer Natur. Das Flair der Weihnacht mehr vorhanden.

Die Budenbesitzer hab ich zwar nicht gefragt, ob eine breite Veröffentlichung gewollt ist, bin mir angesichts der Werbung jedoch sicher, dass das gerne gewollt ist. Ansonsten entferne ich selbstverständlich jedes veröffentlichte Bild, welches nicht im Sinne des/der Betroffenen sein sollte. Leute/Menschen, die zufälligerweise dort vertreten sind, habe ich unkenntlicher gemacht.






Die diesjährigen Glühweintassen sind aus Milchglas. Endlich mal welche, die mir wirklich gefallen. Und werden daher zu meinen Tassensammelobjekten hinzukommen. Obwohl ich Glühwein ehrlich gesagt nicht so mag, weil schlichtweg zu süß. Daher wird er auch selbstgemacht.

Aus Rotwein, Gewürzen wie Zimtstangen, Nelken, Anis, Zitronen- und Orangenscheiben, ohne Zuckerzusatz hergestellt.
Trotzdem ... die Tassen haben mein Sammlerherz dieses Jahr erobert!






Der am ersten Adventssonntag leergekaufte Zeitungskasten hat mir auch gefallen. Die Überschrift ließ mich schon schmunzeln.

Frage mich, wie man die Besucher genau auf 30.000 festlegen will. Auch weil die ja beim Zählen sicher nicht stehenbleiben ;)

Ein wenig Humor schadet da ja nicht.










Mein erster Kauf auf dem Markt waren nicht wie man sich vielleicht jetzt spontan denken mag, die "Drei im Weckla" oder auch zu hochdeutsch "3 Stück Bratwürste in einem  Brötchen".

Auch keine Lebkuchen, obwohl ich da auch meine Lieblinge habe, sondern das "Hutzelbrot", Früchtebrot genannt.

Natürlich gibts da auch haufenweise. Da suche ich mir immer die großen Scheiben aus. Die, die mit den extra großen und vielen Früchten.




Die nächsten Aufnahmen sind aktuellerer Natur, heißt, ein paar Tage später aufgenommen.
Frostig kalt wars da, obwohl zuvor der milde Winter sein Zeigen hatte.
Trotzdem hat es mich wieder gereizt, da - obwohl nur mit dem Smartphone - ein paar Klickse einzuheimsen.


Ich bin ja schon ein wenig hinterhältig, denn ich fahre meist nicht direkt ins Geschehen, sondern schleiche mich fast schon fies von hinten ran (Spaß.).

Jedenfalls ist meist die Burg dran. Von dort kommt auch jedesmal  eine Aufnahme mit.  Die Sicht über die Stadt hat immer einen anderen Charme. Von daher ...






Wegen der frostigen Temperaturen um den Gefrierpunkt herum fanden sich wohl wenig Besucher auf der Freifläche zum Schauen ein. Vielleicht auch einfach, weils Mittwoch war.

Der mit sicher mehr als tausend Lichtern geschmückte Weihnachtsbaum ist das Prunkstück dort. Gut, was anderes gabs in punkto Weihnachten auch nicht zu erspähen.


Frostig kalt wars da.










So ... und jetzt kommen noch ein paar Eindrücke vom wirklichen Geschehen. Dafür war Bergablaufen angesagt. Unten im Tale sozusagen war das Flair ein ganz anderes. Die Sauf- und Fressbuden, wie wir so platt zu den weihnachtlichen Imbissbuden sagen, waren sicher der größte Anziehungspunkt. Besonders in den Abendstunden ein schöner Treffpunkt, um den Tag ausklingen zu lassen.










Sicher bin ich mir, dass noch Aufnahmen hinzukommen. Das Flair der Vorweihnachtszeit hat schon was sehr Faszinierendes, finde ich ...

am 23. Dezember noch ein Rundgang mit Fotos zum Anschauen.  

Auch hier noch weitere Eindrücke vom Nürnberger Christkindlesmarkt im speziellen Foodblog
des Herrn Peter G. Spandl/Aus meinem Kochtopf

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Nullpunkt vor dem Gefrierpunkt

... frage nicht ...
... im Getrudel des Gedränges ist man doch eine hilflose Wurst. Eine solche, die sich am liebsten selbst aus der Pelle schälen würde, um das Engegefühl einigermaßen erträglicher zu gestalten.

... puuh ...
... das war wieder einmal geschafft!
Aufatmend suchte ich meinen Fahrradschlüssel, um die Sachlage mit einem Glücksgefühl abzuschließen.
Ja, das ist schon so. Eine Fahrt mit dem Drahtesel ist für mich schon so, als entflöge ich dem Stress in unendliche Ferne.
Fernerhin sich die quetschende Menge, die sich als Masse an Lebenden ausweist, in wohlwollende Luftwölkchen auflöst.

Meine duftend heiße Tasse Kaffee schon vor dem gedanklichen Auge dahinwellend, trat ich auch sogleich schneller in die Pedale als sonst üblich. Freute mich einfach. Und ein "Das-war-geschafft-Gefühl" stellte sich vornedran.


Schön ist so ein Markt ja schon. Irgendwie. Irgendwo. Egal welcher.
Dieses Mal wars halt ein Weihnachtsmarkt.

"Ich muss das sehen!
... will mitreden!
 Ich will das hautnah erleben!"
... solche Gedanken sprießen auch sogleich beim Lesen, Wissen, Mitteilen.
... und man tut dann fast wie von Sinnen alles, um
... ja ... um nix zu verpassen! Das ist der springende Punkt!

Allerdings verliert sich das Glitzern, der Glanz, das Prickelnde vielleicht auch, doch oft schnell in der Massenansammlung der Erdrückung, weshalb ein Rauschgoldengel namens Reißaus blitzschnell über derselben schwebt.

Gekauft habe ich nicht mal eine Semmel. Eine sonst ja standardmäßig Übliche, welche meist mit ausfließendem Sabber- und Schimpfgelage endet. Nämlich, weil der Senf "aus dem Weckla" läuft, trieft, tropft. Meistens noch die Vordersicht der Winterjacke versaut und somit die Laune mit in die Tiefe rutscht. Naja ... Nullpunkt vor dem Gefrierpunkt halt!

So ein Besuch in einem Marktgedränge hat schon was. Irgendwie spannend und doch ...
Frustration macht sich oft schneller breit als man denkt. Wutausbrüche im Geheimen und manchesmal auch spontan seinem Nächsten ausdrückend, treten zutage, wobei ich ja jetzt nicht zum Ellenbogen-in-die-Magengegend-hauen neige. Das nicht. Doch die Fluchtgedanken drängen sich dann doch mehr als das Gedränge der Menschen in den Vordergrund.
... und nichts auf der Welt hält einen dann auf, um das rettende Ufer so schnell wie nur irgend möglich zu erglimmen!

... und trotzdem ...
... dieses "Ich-will-dabeisein" ist in den Menschen so drin. Nichts zu verpassen, weil man sich dann ärgert, nichts erzählen zu können, wenn Freunde, Bekannte oder Kollegen von dem Ereignis erzählen. Dem Ereignis, das sich einfach Dabeisein nennt. Und so kommt es, dass man sich das immer wieder antut, seine Engegefühle in die Ecke verbarrikadiert, wie von Sinnen Jacke, Schuhe, Tasche zusammensucht und fast auch zuhause schon fluchtartig die Situation verlässt, um ...

... nichts zu verpassen!
... denn man weiß ja nie was man versäumt hätte, wenn ...


Meinen heißen Kaffee genieße ich dann trotzdem oder gerade deshalb besonders. Gedanklich dabei noch ein wenig schmunzelnd die Situation durchdenkend, die sich fast einem Nullpunkt gleich dem Gefrierpunkt ideell wie reell nahend einstellt. Der letzte Schluck aus der Tasse ist dann immer wie ein friedliches Abschließen.
Abschließen, weil auch Freuen. Freuen auf das nächste Ereignis, welches sich einfach aus der Masse heraushebt und man deshalb nicht anders kann, als schlichtweg dabeizusein.
... auch wenns wieder mal total stressig war. Weil man dann nämlich was zum Erzählen hat. Das ist wie im Sommer der Urlaub: Was denken denn die Nachbarn, wenn man nicht in den Urlaub fährt und womöglich Urlaub auf Balkonien absolviert?





Sonntag, 17. November 2013

Trockenschwimmen einer toten Spezie

... oder SALTO MORTALE IN EINEM RESTAURANT.

Eine Makrele, eine gegrillte, bestellte ich. Einen Salatteller dazu. Lange dauerte es nicht. Eine korpulente Frau mittleren Alters, Hausfrau-Typ mit Schürze, servierte das von mir Gewünschte. Dazu ein Zitronentuch zum Säubern. Das Fischbesteck war mir noch fremd. Verwundert schaute ich auf die seltsame Form der Schneide des Messers.
Unschlüssig nahm ich die Gabel in die linke Hand. Dieses Fischmesser in die rechte.

Die Makrele sah lecker aus. Mittelbraun gegrillt auf dem Holzkohlenfeuer. Das sah man.

Meine erste Makrele!

In dem kleinen Fischrestaurant befand sich hinten, in der Ecke sitzend, noch ein Paar. Ansonsten war es menschenleer. Fast still, ruhig, keine Musik oder sonstigen Geräusche.

Unsicher schaute ich den Fisch an, wie er dalag, vor mir auf dem ovalen Teller.

"Wie isst man eigentlich einen Fisch?", flüsterte ich für mich.

Noch einmal schaute ich in die Runde. Das Paar, verliebt und mit sich beschäftigt, ansonsten kein Augenpaar, welches meine Unsicherheit in Bezug auf den Angriff der Makrele mitbekam.
Ich konnte also sorgenfrei zum frontalen Kriegszug übergehen.
Dieser äußerte sich darin, dass ich erst einmal vorsichtig die Äuglein des Fischleins in Augenschein nahm. Der Fisch offensichtlich wirklich leb-, - also wehrlos. Und alle Chancen der Welt  eröffneten sich mir spontan, den Angriff mit einem Sieg abzuschließen.

Trotzdem ... sollte ich ihm den Kopf einfach so und brutal vom restlichen Leib trennen? ... oder doch vielleicht lieber von hinten feige anschleichen? Gedanklich vollführte ich wahre Gruseltaten.

Fast hatte ich das Gefühl, der Fisch spürte mein Mitgefühl, Mitleid oder hatte schlichtweg Angst?
... irgendwie schaute er eine Nuance leidender. So fand ich jedenfalls in diesem Moment.

Dieser Moment hielt jedoch nicht lange an.
Entschlossen ergriff ich das Mordwerkzeug, rechnete mir dennoch die Angriffsfläche aus, welche ich nun mit Erfolg abzuschließen gedachte.

Mitten hinein ins Geschehen drückte ich mit einem Schwung und Druck die Gabel, folgend das seltsame Messer, welches sich offensichtlich, offenbar als Fischmesser auswies.

Es quietschte ... schrill ... ohrenbetäubend ...
... anhaltend ... meinte ich jedenfalls gefühlsmäßig, hielt auch sogleich den Atem an, und schaute in Richtung des Pärchens, um die Reaktion abzutesten. Dieses interessierte sich nur für sich und nicht die Bohne für mich und meinen toten Fisch auf dem Teller. Erleichtert atmete ich auf.

In diesem Moment - das hätte ich besser nicht getan! - wurde mir,  vielmehr dem Fisch, die spiegelglatte Fläche des Untergrunds, nämlich das Porzellan des Fischtellers, zum Verhängnis. Verhängnis in dem Sinne, dass der Fisch wie ein Wirbelwind lufttechnisch total sicher einen Salto Mortale absolvierte, der jedem Künstler in der Manege den Rang ablief.
Mit einem dumpfen Platsch auf den eiskalten Fliesen des Restaurants endete dieser jedoch abrupt und schneller als erwartet.

... meine daraufhin aufkeimende Übelkeit konnte ich fast nicht unterdrücken.

Und trotzdem: Der Fisch musste wieder auf den rettenden Teller und die Situation so schnell wie möglich bereinigt werden ... und das möglichst, ohne dass es jemand sah!

Die Serviererin beschäftigte sich am Tresen - mit dem Rücken zu mir, meinem Fisch ... und meinem Desaster; das Pärchen hatte nur Augen für sich. Eine mehr als gute Gelegenheit schnell zur Tat zu schreiten und den Fisch ans rettende Ufer, vielmehr wieder zurück auf den Tisch, den Teller, zu jonglieren, hantieren ... oder wie auch immer.

Das allerdings war leichter gesagt als getan. Den Fisch, aalglatt, obwohl es gar kein Aal war, mit der Gabel aufspießen - eine doch waghalsige Idee, denn wer weiß welches Glatteis dann wieder wartete, weshalb ich in Sekundenschnelle einfach spontan mit beiden Händen zugriff und so die Rettung vollführte - hinauf auf den Tisch, auf meinen Teller.

Da lag sie nun - die gerettete Makrele -, als wär (fast) nichts gewesen ... und! ... ungesehen der Anwesenden ... puuh ...
Ich machte gedanklich drei Kreuze!

Appetitmäßig ist mir dieser total vergangen.

Schnell stürzte ich daher die Halbe (Bier) hinunter; dazu "Prost, Mahlzeit!" flüsternd.

Ich bezahlte und verließ recht schnell das Lokal. Die Bedienung schaute zwar etwas verwundert und fragte noch fast schuldbewusst, ob es mir nicht geschmeckt hätte und ob an der Makrele vielleicht etwas nicht gestimmt hätte (?!?), was ich sogleich verneinte.

Schade eigentlich, denn die Makrele sah appetitlich aus. Trotz des Mitleids, welches sich zwangsläufig detailmäßig für die tot darniederliegende Spezie einfand.

Die nächse Mahlzeit war daher schon gepongt. Allerdings mit zuvorderer, mehr geheimerer Übung der Zerlegetechnik, um das eventuelle Trockenschwimmen einer toten Spezie von vorneherein auszuschließen.

(Eine teilwahre Begebenheit über die erste Fischmahlzeit in einem Restaurant.)

Sonntag, 3. November 2013

Consumenta Nürnberg 2013

Die Konsummesse CONSUMENTA wieder einmal besucht.
Der letzte Besuch liegt bestimmt schon zwei, wenn nicht sogar drei Jahre zurück.

Meistens überquellend vor Menschen. Auch schon am Morgen. Dazu der Eindruck: Der Völlerei sei genug gegeben!

Technische Errungenschaften, wie sie die IENA jährlich anpreist, sind ja für die Otto-Normal-Bürger nicht erstrebenswert. Haus und Hof können vielleicht noch bestückt werden. Für Firmen durchaus.
Wie dem auch sei, dieses Jahr ein JA!

Durch das Zeitungsabo habe ich eine Vergünstigung erhalten. Prima. Die Erfindermesse IENA, welche nur am letzten Tag
für alle zugänglich ist, mit inbegriffen. Ansonsten dürfen nur
Fachbesucher diese neuesten "Daniel-Düsentrieb-Erfindungen"
begutachten.





Pünktlich um 9.30 Uhr an Ort und Stelle. Ich war überrascht: Keine erdrückenden Menschenmassen. Gemütlich schlenderte man durch die Hallen.
Konnte alles begutachten. Besonders hatten mich eigentlich die neuen Erfindungen angezogen.
Allerdings war ich enttäuscht. Technische Errungenschaften, mit denen ich wenig anfangen konnte. Technisches Hoch Drei durchaus. Aber nicht für mich geeignet. Fotografieren war natürlich strengstens verboten.

Die Faszination Pferd, wie ich sie von früheren Jahren kannte, fein und edel. Mein neues Smartphone gleich mal ausprobiert. Das Video ist ganz gut gelungen:



Die "Süddeutsche" hatte ich als Probe-Lesung erhalten. Freute mich darüber.

Neue Plätzchenausstecher  aus Plastik mit Teigroller-Überzug für Teigausrollen ohne Kleben. hm ... naja ... Schmale Plastikleisten für millimetergenaue, einheitliche Teighöhe inklusive. Die Vorführung war interessant. Kinderleicht. Wobei es auf das Wort Kind bezogen war. Kaufen! - 10 Euro war mir das dann aber doch nicht wert.

Die Landfrauen waren leidenschaftlich dabei. Ausgezogene, Kaffee, Kuchen backfrisch vor den Augen hergestellt. Und verkauft.
Suppengewürz. Vorführung von selbst hergestelltem, einfachem, gesundem Gemüsebrühe-Konzentrat. Das merkte ich mir. Keine Geschmacksverstärker, Aromastoffe und sonstigem Bei"müll", welches allergische Reaktionen hervorrufen könnte:
  • 1 kg Suppengrün mixen
  • 200 g Salz untermischen.
  • Am besten in einem Honigglas mit Plastikdeckel verschließen und
  • im Kühlschrank aufbewahren. Das soll lange halten (werde ich probieren!)
Das Klinikum Nürnberg zeigte neueste Techniken mit Minicam im Körper und am PC für komplikationsärmeres Operieren.

Ansonsten habe ich einige Fotos gemacht und Unterwäsche erworben. Interessant: Neues Material, ähnlich der Sportwäsche; eine Art Microfaser. Nicht schlecht. Sehr günstig, 2 Teile für 10 Euro.

Dann war noch diese neue Sportart interessant bzw. hat mich einfach spontan interessiert. Wie ein Springbock zu benutzen oder auch tanztechnisch voll akzeptabel. Allerdings 199 Euro waren schon etwas verfressen, auf deutsch gesagt.
























Ja. Der Mützenverkauf, den fand ich auch urig. Gestrickte, gehäkelte oder aufgestickte Gesichter, lustige Figuren, auf den Köpfen spazieren zu tragen, gefällt mir.


Die Riesenfische, namentlich Karpfen, fanden auch mein Augenmerk. Das waren Brummer von bestimmt einem halben Meter Länge. Puhh ... essen wollte ich die aber nicht.


Thema Essen. Die frisch-knusprig-röschen Kartoffelchips waren schon der Renner. Sooo knusprig!


Hier der Lageplan mit Terminen für Vorführungen etc.:


Um 13 Uhr war das Drängeln beachtlich, was dann doch den Spaß etwas bremste und es daher lieber wieder heimwärts ging.

Dies waren Ausschnitte vom Besuch der CONSUMENTA Nürnberg, 3.11.2013.


Lebende Objekte ... irgendwie

November. Monat des Gedenkens - Nachdenkens.
Nachdenken auch über das Leben an sich. Nachdenken - UND Probieren von durchaus lebendig erscheinenden Objekten!

FAKT erstmal:
Nun bin ich auch stolze Besitzerin eines Smartphones. Hm. Ich probiere herum. Nutze die Annehmlichkeiten der zahlreichen Apps. Schön ist auch, dass man auf die Schnelle Fotos, Videos knipsen/drehen kann. Schön, wenn man sich gut damit auskennt. Die falsche Taste und schon gab es Probleme. Z.B. der Flugmodus.
Eigentlich bin ich nur mit dem Rad gefahren. Von Fliegen, auch Herunter"fliegen" keine Spur. Trotzdem war das Problem aktuell. Sehr aktuell!
Eine Runde gedreht. Wollte dann spontan ein Foto shooten, wie es so toll klingt.
Toll war es durchaus. Klappte alles in Sekundenschnelle. Das Versenden mit einer App klappte dagegen wenig bis eigentlich gar nicht.
Das Dauerblinken der App-Persönlichkeiten Fakt!

So blieb mir nichts anderes übrig, als erst mal genauer die Gebrauchsanweisung zu inspizieren.
Zuhause angekommen, wühlte ich auch gleich das durchaus beachtliche Druckwerk durch. Bin jedoch sehr schnell zu dem Ergebnis gekommen, dass der Fehler nicht zu finden war.

Gut, dass der PC lief. Das Internet dann doch eine positive Auskunft ausspuckte.
Fehler: Ich hatte anscheinend zu lange den Ausschalter oder den Flugmodus versehentlich aktiviert (abgesicherter  Modus), weshalb die App-Personen nicht mit meinen frischesten Aktualitäten bildlichen Ursprungs konfrontiert werden konnten. Die Armen!

Gut, das konnte ja nachgeholt werden, indem man das Smartphone einfach aus- und wieder einschaltet. - WISSEN! ... weiteres !

Merke also: zu langes Drücken der Ausschaltfunktion (oder Touching des Flugmodus), kann bei Unwissenden/Anfängern durchaus zu Komplikationen führen!

Merke auch: PROBIEREN GEHT ÜBER STUDIEREN
... und: Wissen ist Macht - Macht über sein Smartphone! ;)

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Kurzurlaub in der Augenklinik

Mein Mann lag im September ein paar Tage in einer Augenklinik.
Die Zwei-Drei-Bett-Zimmer waren nicht alle belegt. Eine ältere Dame wurde von ihren Angehörigen gebracht. Sie wurde erst am nächsten Tag operiert.
Mein Mann hatte auch diverse Untersuchungen. Die OP war auch für den nächsten Tag angesetzt.  Soweit ok.
Ein junger Mann, Bettnachbar meines Mannes, wurde am nächsten Tag entlassen.
Ein neuer Patient rückte an seine Stelle. Etwas älter, über fünfzig etwa. Sein Äußeres ließ darauf schließen: Dieser Mann hatte kaum Geld.  Sauber zwar gekleidet, die Haare halblang, doch etwas ungepflegt. Ein Rucksack mit seinen Habseligkeiten gehörte zu ihm.
Man kam ins Gespräch. Es stellte sich heraus, dass eine seltsame Geschichte seinen Aufenthalt erforderlich machte.
Er saß mit einem Bekannten und seiner Frau auf einer Parkbank. Ein Passant spielte in der Nähe mit einem Hund. Diesen beschäftigte er mit einem Stock. Warf diesen Stock, der Hund brachte ihn zurück.
Sie schauten dem Spiel zu. Auf einmal landete der Stock beim Werfen genau auf seinem rechten Auge, welches blau anlief.
Der Mann mit dem Hund war dann verschwunden. 
Das Auge begann zu schmerzen und er sah Doppelbilder, so seine Aussage.
Das in der Nähe seiner Wohnung befindliche Krankenhaus beherbergte eine neu erbaute Augenklinik. Dorthin begab er sich. Die Diagnose ergab nichts Gravierendes. Er solle zur Beobachtung erst einmal ein paar Tage in der Klinik verbleiben.
Der Mann übernachtete. Freute sich sichtlich über das dargebrachte Essen. Das Zimmer war sauber und aufgeräumt. Die Putzfrau kam und säuberte. Es gab Frühstück, Mittag- und Abendessen, Kaffee, Tee nach Belieben und es gefiel ihm.
Am  nächsten Tag noch einmal eine Untersuchung. Der Zustand schien sich zu bessern.
Noch einen Tag zur Sicherheit, dann würde er entlassen.
Tagsüber – das Wetter war schön; Sonnenschein und angenehme Temperaturen -  nahm er seinen Rucksack und wanderte bis zum Mittagessen einige Stunde draußen herum. Keiner fragte, wo er geblieben sei.
Am dritten Tag dann die Endkontrolle: Die Sehfähigkeit war wieder hergestellt und er konnte entlassen werden.
Gut erholt verließ er die Klinik.
Den Eindruck ließ er zurück, dass er sich NUR ein paar schöne Tage auf Kosten der Allgemeinheit gemacht hatte. Besuch bekam er keinen. Nach seinen Erzählungen lebte er allein. Musste für seinen Lebensunterhalt selbst sorgen. Dass ihm Essen serviert wurde, anschließend alles wieder aufgeräumt und gesäubert wurde,  gefiel ihm, sah man ihm an.
Ein kleiner Kurzurlaub auf Kosten der Allgemeinheit. Eine seltsame Geschichte von einem Stock, der sooo zufälllig in sein Auge geriet, dass sogar ein Aufenthalt in der Augenklinik vonnöten war?!
Die Klinik, neu erbaut, erhielt von der Krankenkasse die Kosten erstattet und dem “Augen”-Geschädigten waren ein paar Tage Urlaub gegönnt – aus welchen Gründen auch immer.
Mein Mann jedoch war mehr als froh, als er entlassen wurde. Er fand nämlich keinen Schlaf, weil sein Bettnachbar fürchterlich schnarchte.

Samstag, 19. Oktober 2013

Jäger auf der Pirsch. Mitten im Stadtgetriebe.

Freitagnachmittag. Ich bin in der Stadt unterwegs. Im Norden Nürnbergs. Am Knoblauchsland angrenzend ein landwirtschaftliches Feld. Dort wachsen in Reihen Pflanzen. Das Feld ist nicht umzäunt. Praktisch von jedem zugänglich.
Die Sonne scheint hell und freundlich. Ich will eine Straße übequeren. Es knallt.
"Das war doch ein Schuss?", denke ich spontan.
Auf der anderen Straßenseite angekommen, sehe ich auf dem angrenzenden Feld in Reih und Glied einige Männer in Gleichschritt die Beetfurchen mit einem Schritt durchschreiten.
Der erste ist uniformiert, Jägerart, und trägt eine Schrotflinte. Schießbereit schreiten alle vorwärts.
Er bückt sich und hebt in den Beetfurchen einen Hasen auf.
Zappelnd noch, hält er ihn an den Ohren. Alle gehen weiter, offensichtlich neue "Beute" suchend,  ja erwartend.
An der angrenzenden Straße herrscht Wochenendstimmung. Hektisch und schnell. Die Straße ist von Betrieben und Wohnhäusern seitlich bebaut. Eine Firma hat Dienstschluss. Rege.  Hektisch. Die Arbeiter wollen alle nach Hause.
Ich steige in mein Auto ein und fahre weg. Richtung Innenstadt. Heimwärts.
. . . . . . . . . . . . . . . .

Die Sache mit dem Schuss auf freier Fläche ließ mich nicht los und fragte mich:
IST ES RECHTENS, AUF ÖFFENTLICHER FLUR, MITTEN IM STADTGETRIEBE! EINE SCHUSSWAFFE ZU GEBRAUCHEN?
Öffentliches Zuschaustellen von Tötungsdelikten?
Was ist, wenn Kinder zuschauen?
Was ist, wenn "aus Versehen" jemand getroffen würde???

Sonntag, 13. Oktober 2013

Sein letztes Rennen - Dieter Hallervorden


Heute, Sonntag, 11.00 Uhr Kinobesuch. Cinecitta, Nürnberg.

Das Kino war bis auf den letzten Platz besetzt. Dauer des Films über zwei Stunden.
Ein tränenrührender uraufgeführter Spielfilm. Sehr spannend, traurig, aber auch teilweise sehr zum Schmunzeln. Begeistert wurde Dieter Hallervorden von allen beklatscht, als er nach der Vorführung flott und beschwingt vor die Leinwand trat und einige Worte an das Nürnberger Kinopublikum richtete.

Seine 78 Jahre sah man ihm nicht an. Er sprach mit fester Stimme und meinte noch, sich sehr gesund zu ernähren und sich fit zu halten. Zum Schluss wünschte er sich von seinen Zuschauern, dass ihnen der Film gefallen hat und man dürfe ihn gerne in Berlin besuchen, bevor er sich wieder auf die Autobahn begab. Leipzig war die nächste Station. Danach dann Berlin, wo er von seinem 15jährigen Sohn erwartet wurde. 

Ein guter Schauspieler. Die Rolle hat er perfekt umgesetzt, so meine persönliche Meinung dazu.

Fotoqualität leider nicht so gut. Das ist schade. Die Lichtverhältnisse zu schlecht.
Nach der Vorführung erschien Dieter Hallervorden, begleitet von seinem Regisseur.

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Schwiegertochter gesucht

Eigentlich find ich Soups blöd. Gestelltes Gehabe irgendwelcher Normalos.
Allabendlich dieselbe Traktur. Jeder liebt lieben. Oft aber auch nicht. Geld spielt keine Rolle. Jeder steigt mit jedem/r in die Koje. Flache schauspielerische Leistung.

Anders: Bauer sucht Frau!  Jetzt Schwiegertochter gesucht! ... oder ist es am Ende dasselbe???

Sonntagabend auf RTL. Ich verpasse keine Folge!
Warum?
Eigentlich ist das ganze Gehabe seicht.
Herunterleiern von auswendig Gelerntem!
Menschen, die modisch einer vergangenen Generation entstiegen, ländlich-bieder eine/n Kandidaten fürs Dauerglück suchen!
... und trotzdem (oder vielleicht gerade deshalb?) ...
 ICH FINDS GUT!

Wie dem auch sei. Ein Schmunzeln kann ich mir nie verkneifen, wenn Dauerkandidatin Beate, nun in Alaska ansässig, einen Partner fürs Leben sucht.
Die modisch flach interessierte Mama (allein die "Platt-Frisur" der Hammer! Dazu der Strickpullover aus dem bestimmt 18. Jahrundert!), bei welcher die enge Verwandtschaft offensichtlich ist, scheint immer zugegen. Die Englische Sprache kann inzwischen fast als flüssig bezeichnet werden, was dem Austausch mit "Alaska-Luke" eine halbherzige Harmonie schenkt. Und nachdem er ein paar frisch gebruzzelte Bratwürste zum Besten gab, war ihrer Freude groß .
Freude, ja Freude, wenns was zum Knabbern gab! 
Da waren die Rolläden offen. Mutterns wie auch Beates ständig darniederliegende Mundwinkel schnellten automatisiert nach oben.

Akki und Nadine scheinen sich gefunden. Das Dauerknutschen zeugt davon. Der Entsorger Akki entsorgt sie nicht. Erstmal ... aber vllt. hat ja auch Nadine keinen Bock mehr auf Dauerknutschen und  "entsorgt" daher womöglich Akki??? 

Jan und Ira haben sich leider nicht gefunden. Bzw. eigentlich schon. Doch die Funkerei war von keinen guten Eltern.

Stefan und Ilona in Thüringen: Am "schärfsten" fand ich die "freizügigen Augenblicke". Nicht nur die Schwiegermutter rollte mit den Augen ...

Jedenfalls: Super Ideen!
... die nächste Folge ist schonmal gepongt. Das wird nicht verpasst!

Aber HALT! ... kommt da nicht "Bauer sucht Frau"?  Am 21. Oktober beginnt eine neue Staffel ... das wird bestimmt spannend!
Habe gelesen, dass solche Sendungen als "Behinderten-Sendungen" bezeichnet werden. Hindert mich jedenfalls nicht, die Behinderung zu ignorieren ... !

... behindert oder womöglich sogar bescheuert:
Ich kanns trotzdem kaum erwarten!

... ODER GERADE DESHALB???


 
... und gestern abend (13.10.13, RTL,  20.15 Uhr) dann die neue Story. Schwiegertöchter en masse. Jedenfalls kam ich nicht recht dazu, obwohl die abendliche Fernsehzeit durchaus akzeptabel war.

Zufällig (hab Teig für einen gedeckten Apfelkuchen für praktiziert, derweil der Fernseher lief), als Beate in Alaska mit ihrer Mutter einen Grillversuch wagte - die Männer offensichtlich das Weite suchten.
Typisch Alaska sollen Marshmallows sein, welche über den lodernden Flammen im Freien ihrer Fertigkeit entgegensehen. Entgegen - das Wort passte perfekt hinein in die schwarzverkohlte Masse, welche sie dann auch noch öffentlich zur Essaktion fraktierte (das Wort gibts offensichtlich nicht, hab ich grad rausgefunden - von mir also speziell hierfür erfunden).

Eklig-ziehend das Weiße, schwarze Kohlen nicht nur in petto, sondern auch realistisch. Das ganze wanderte dann endlos wabernd in die zermalmende Futtermaschine, als welche man Beate durchaus bezeichnen kann. Ihre Malmwerkzeuge schafften alles.
Mutterns entsetzender Blick, während die Ponyfrisur exakt saß und trotz oder gerade deshalb ohne Spray funktionierte, ließ Bände nicht nur sprechen, sondern auch der Tat folgen.
Beate forderte ein erneutes Marshmallow am Band heraus, welches aufgespießt auf natürlicher Steckbasis und dauernd rotierender Drehung infolge zu einem exakten Ergebnis mutierte.
Sprachlos ob des Erfolgs, begab ich mich ebenfalls infolge in meine Küche, des weiteren Ausgangs ungewiss.
Doch die nächste Folge kommt bestimmt und werde dann die Kuchenfraktion (oder doch mehr -traktion?) meinerseits in der Küche unterlassen, um dem spannenden Ergebnis konzentriert Folge zu leisten.

...  bis denne ...
folgenddieFOLGEfolgt.

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20.10.13, Sonntag.
20.15 Uhr. Der Sonntagabend war gerettet. Tatort kam ja später.
Schwiegertochter gesucht lief pünktlichst an. Ich hatte es mir im Sessel bequem gemacht, um ja kein Detail der Sendung zu verpassen. Einen Apfelkuchen gab es ja nicht.
Am liebsten ist mir ja Beate. Inklusive Mama ein perfektes Team.
Alaska war ja offensichtlich mehr ein neugieriges Erlebnis denn Mannsuche.
Beate, zwar optisch durchaus vom erscheinenden Alaskianer begeistert - die Augen rollten beträchtlich und Mimik aufwärts deuteten an: DIES WAR BESTIMMT DER RICHTIGE!
Im Laufe der Begegnung - es wurde leicht gesportelt: Billiard und Kegeln -
stellte sich jedoch heraus, dass die Sprachbarriere Englisch-Deutsch nicht zu knacken sei.
Beate tat sich sichtlich schwer, dem englischsprechenden, durchaus sehr charmanten Alaskianer zu folgen.
Folgend die Abreise. Ausgang ungewiss: WÜRDE SICH EINER DER AUSERWÄHLTEN WIEDER MELDEN?

Akki und Nadine im Münsterland schwebten wie schon letztens im feuchten Kusshimmel. Hochzeit wäre ihnen wohl am liebsten, doch Schwiegermütterchen findet eine Karrenzzeit von zwei Jahren durchaus akzeptabel.

... bei Clipfish dreimal soviel Aufrufe des Videos mit Beate als alle anderen.
Was sagt uns das?
Genau: DIE SENDUNG IST TOP!

... und soll  nach Folge 8 am 27.10.13 
mit einem Spezial am 3.11.2013 wiederholt werden!

Bei einem Test in Sachen Wissen über diese Sendung bin ich ja leider durchgerasselt. 
Die Lösungen standen jedoch dabei. So wusste ich z.B. nicht, dass die Gage nur 150 Euro beträgt. Hatte doch mit mehr gerechnet.

Die Sendung wird total vermarktet. Auch CDs gibts im Handel.

Heute abend ist BAUER SUCHT FRAU an der Reihe. Bin schon gespannt.


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21. Oktober 2013
Montagabend. 20.15 h. BAUER SUCHT FRAU.

Bequem im Sessel hingesetzt und schon mit Spannung auf die Sendung gewartet. Angefangen hat es damit, dass Inka Bause, wie immer sehr nett und adrett gekleidet, die "Wichtigkeiten" ansagte.
Lesben und Schwule sind ja offensichtlich der letzte Drücker, um die Sendung zu retten!

Nichts wirklich Neues. Und auch die vorgestellten "restlichen" Kandidaten hauten mich nicht aus dem mit festem Standbein dastehenden Sessel!

Der Punkt war, dass irgendwie der hochgelobte ROTE FADEN völlig fehlte. Zumindest hatte ich schwer den Eindruck.
Der weitere Punkt war auch Tatsache: ICH BIN IN DIE WOLKEN ENTSCHWEBT, heißt

e i n g e s c h l a f e n   !!!
Was schon ausdrückt: GROTTENLANGWEILIG!


Das ist dann gelaufen. Wird wohl kaum noch geguckt - außer: ICH BRAUCHE WAS ZUM EINSCHLAFEN, dann, ja dann ... könnte ich unter Umständen daran denken, bei Beginn dieser Knalltüten-Sendung den Einschaltknopf zu betätigen, denn ...

ich hatte supergut geschlafen. :) 



Sonntag, 6. Oktober 2013

Sonntagskuchen und Vanillewahn

Sonntag. Wie eh und je ein Kuchentag! Früher (in den Sechzigern) war das so. Hoch lebe die Tradition!  ?
Naja ... irgendwie und irgendwie doch wieder nicht.
Ganz ehrlich? ... ich fand diese Kaffeesonntagnachmittage einfach besch  ... euert!
Sonntagnachmittag - pünktlich um 14, allerspätestens aber um 14.30 Uhr - Anstandsbesuch bei den Verwandten oder auch umgekehrt.

Die weißen Kniestrümpfe samt hochglanzpolierter Lackschuhe gehörten genauso dazu wie der obligatorische Sonntagskuchen mit einem  "Bohnenkaffee". Den gabs dann auch für uns Kinder. Super!
Am besten mit Sahne! Das war was Besonderes - eben sonntagstauglich; ... und wem man die Sonntagskuchen ansah, der galt etwas, hieß: je größer die Zentimetermaße um die Taille, desto besser war er/sie angesehen. Der hatte Geld! Der konnte sich das leisten.

Der Höhepunkt waren die daran anschließenden "Die-Gräber-sind-schön-Spaziergänge". Auf deutsch: Friedhofsbesuch. Was für mich persönlich jeden Kuchengeschmack zunichte machte. Dabei gings weniger um das Gedenken an die Darniederliegenden,  sondern um das Prestige auf dem Friedhof: Wer hat die schönsten Bäumchen? Wer hat die teuersten?
... und zufrieden gings wieder hinaus, wenn festgestellt wurde, dass die eigens gepflanzten wenigstens dem Mittelmaß entsprachen. ?
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Heute wühle ich viel im Netz herum. Neues braucht der SONNTAG! Neues.

Der Rezeptewirrwarr ist unbeschreiblich. Wobei eine Beschreibung durchaus angesagt ist.
Fältchen auf meiner Stirn werden zur Massenware. Der Vanillewahn ist wohl ansteckend?,  stelle ich nach einigem Lesen auf diversen, meist kommerziellen Seiten, fest.
Ausbreitung oder womöglich süchtig gemacht mit Aromat und undifferenzierten Stöffchen???

Eigentlich wollte ich ja mein Bananenkuchenschnittchenwerk Rezeptur veranstalten. Die Bananen scheinen sich bei uns in Rauchwölkchen verwandelt zu haben, heißt sind nicht mehr zugegen.

Gedanklich schwebte mir dann eine Käsekuchenvariante vor. Weil nicht so dick und nicht so stämmig.
Die Vanillehysterie hat mich dann eines Besseren belehrt!
... ÜBERALL VANILLEPUDDING DRIN!

Letztens habe ich gelesen/gehört: Vanille sei der Deutschen liebste Eissorte!? ...
... also wenn ich da so drüber nachdenke  ...
Vanillesorten waren früher nie angesagt. z.B. Pudding. Vanillepudding war nix Feines. Wenn, dann Schokolade oder auch Erdbeer, Himbeer, sogar Bananenpudding mochten alle lieber als Vanille.
Mit Eis wars genauso.
Die Steckerleseissorten für 20 Pfennig gibts heut zwar auch noch. Aber auch früher schon war Vanille eher das, welches man als letztes nahm.

Gut. In Buttercreme fand die Sorte Vanille gerade noch Verwendung. Einfach deshalb, weils keine Alternative gab.

Allein die Packungsaufschrift sollte einem schon zu denken geben: Irgendwelche Aromastoffe, E-Nummern (je niedriger desto schlimmer die Auswirkungen).
Der Farbstoff  E 105 (klingt schon fast wie E605!), der ja in allen Puddings enthalten ist, hat mehr als viele allergische Reaktionen zur Folge. Aromastoffe, die noch halbwegs harmlos sein können, dazu Verdickungsmittel und weiß der Geier was noch alles. Als Giftcocktail könnte man das auch bezeichnen.

Vielleicht ist es auch ein wenig das Wissen darum, dass krankheitsbedingte Reaktionen möglich sind, weshalb das Grausen bei diesen auch optisch giftgelben schon ein Warnzeichen sein sollte!

So beschleicht einen der Verdacht, dass die Verbindung kommerzieller Seiten schon fast eine Verwandtschaft sein könnte. Eine Hand wäscht die andere. 
Rezepte verbinden sich mit Produkten.

DER UNWISSENDE VERBRAUCHER BRAUCHT EINE ANLEITUNG!!!

So kauft er brav nach Anleitung die angegebenen Produkte und wundert sich, wenn manches Mal so undifferenzierte Krankheitsbilder auftauchen.  Erkältungen ...  oder sind es doch keine? ...  ...

Davon abgesehen schmeckt das giftig aussehende Zeugs auch so.

... giftig eben ... ... ...

Der Sonntagskuchen wird erst mal gedanklich ad acta gelegt.
Mir ist der Appetit vergangen.

... und außerdem ...

BRAUCHT MAN EINEN SONNTAGSKUCHEN WIRKLICH?
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Freitag, 4. Oktober 2013

NFD-Flieger

herausgekramt:

Andenken an einen Flug mit dem NFD - Nürnberger Flugdienst.

Urlaubsreise vor zwanzig Jahren nach Korfu.
Gesteuert von Inhaber Hans Rudolf Wöhrl

Unsere erste Flugreise überhaupt. Damals eine wackelige Angelegenheit. Jedes Luftloch emotional wie ein kleiner Absturz. Ein gefühltes Abenteuer. Cockpit-Besichtigung. Oben in 10.000 km. Das war spannend.
Die Landung - Sturzflug - und exakt berechnet auf Minilandefläche von Korfus Hauptstadt,
direkt im Meer. Adrenalin pur.

Schade. Nur einmal ...

Die großen Maschinen haben nicht diese ... "Persönlichkeit".

 Mini-Modell - Oldie - heute etwas Besonderes.

Donnerstag, 3. Oktober 2013

Tag der Einheit - die Verwandten

hmmm ... nachgedacht.

Feiertag. Tag der DEUTSCHEN Einheit.
Meine Verwandten väterlicherseits stammten aus der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, abgekürzt DDR.
Zusammen mit einem Freund hatte mein Vater
in den Fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts die Zonengrenze durch ein Schlupfloch des Stacheldrahts überquert, bei Probstzella im Dickicht des Thüringer Waldes, nur einen Rucksack mit dem Nötigsten dabei.
Die Enge, das Wissen eingesperrt zu sein, war der Ursprung.

Angekommen sind die beiden in Franken. Der Freund in Nürnberg. Dort hatte er sich als  Friseur selbständig gemacht.
Mein Vater nicht weit entfernt im Marktflecken Roßtal, Landkreis Fürth, wo
er Arbeit bei einer Bäckerei fand. Mit einem Handkarren und per pedes fuhr er Brot und Mehl aus.
Die Inhaberin war die Patin meiner späteren Mutter.

Es folgte eine Anstellung als Kranführer bei einer Baufirma, ebenfalls in Roßtal.
Später - im Wirtschaftsaufschwung der Sechziger - konnte er aufgrund seiner Ausbildung als Elektriker bei Fa. Grundig Fuß fassen, jahrzehntelang bis zu seiner Rente.
Mit Begeisterung und wirklich schon Fanatismus lebte und liebte er diesen Beruf.
Daher auch sein leidenschaftliches Hobby als Amateurfunker. Der Grundstock war ja schon vorhanden, da baute er sich seine Funkgeräte und Verstärker selbst, wobei der Grund natürlich auch der Geldmangel war.
"DJ7EV ruft ...", schallte es daher meist abends nach Feierabend in unserer im Erdgeschoss befindlichen kleinen 3-Zimmer-Wohnung; hinaus und weit konnte man es hören, wenn die Fenster geöffnet waren.
Das Morse-Alphabet gehörte damals auch dazu und ".... tut, tuuut, tutut ..." abwechselnd (lang, lang, kurz usw. alles Wörter und nicht nur Tuten).
Es faszinierte ihn, die Welt damit zu erreichen. Das Leuchten in seinen Augen, wenn er einen Funker aus Australien oder noch weiter Neuseeland, halt von der großen weiten Welt, an der Strippe hatte, sehe ich noch heute vor mir.

Es gab sogenannte QSL-Karten zum Austausch:



Seine Familie - Mutter, Bruder, Schwester  - blieben "drüben". Hüben und drüben wurde zum Schlagwort, wenn es um die OSTZONE ging.

Zu den Feiertagen, wie auch den Geburtstagen, schrieben wir uns Briefe und Karten. Die Päckchen an Weihnachten waren etwas Besonderes. Die Oma schickte trotz Geldmangels immer ein Päckchen. Für mich als Kind waren immer Spielsachen dabei, später sogar Schmuck, eine Porzellanpuppe, auch das Sandmännchen, das oben auf unserem damaligen ersten Fernseher seinen festen Platz hatte.

Besonders freuten sich die Verwandten, wenn es "die guten Sachen aus dem Westen" gab. Kaffee, Kakao, Waschmittel, Schokolade.  Nur Geld durften wir nicht versenden.
Einmal bekam ich einen Teddybären von meinem Onkel aus der Ostzone/Ost-Berlin. Überrascht war ich, als mein Vater zum Mediziner wurde. Er öffnete die Bauchnaht des Teddys, was mich sehr schmerzte.
Zuerst quoll eine Ladung Holzwolle heraus, dann aber wie von Zauberhand ein Geldschein.

Mich überraschte es. Meinen Vater nicht, denn das  war so gewollt. Die Päckchen wurden an der Zonengrenze alle geöffnet und Geld hätte da keine Chance gehabt, wäre beschlagnahmt worden.

Ja. Hier ende ich mal. Interessant war später in den Siebzigern unser erster Besuch in die Ostzone. Mit dem Zug sind wir hingefahren. Ein besonderes Erlebnis, die uniformierten Bewacher im Zug,  man durfte kein Wort sprechen ... ... das ist eine extra erlebnisreiche Geschichte.

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Die Öffnung der Zonengrenze oder auch Fall der Mauer war auch für uns ein großes Ereignis. Mein Vater hatte seine Verwandten endlich wiedergesehen. Jeder freute sich über die Freiheit.
Für mich persönlich war es dennoch so, dass eine gewisse, irgendwie unüberwindliche, Brücke vorhanden war.
Eine Brücke, welche sicher die Vergangenheit ausmachte, das Fremde, weil man sich doch nicht kannte.

Mein Vater wie sein Bruder sind inzwischen verstorben. Meine Großmutter lebt auch nicht mehr.

Die Erinnerung an die Päckchen - hüben wie drüben -, das Briefe- und Kartenschreiben sind für mich eine bleibend-schöne Erinnerung an die Zeiten der DDR.

- Persönliche Gedanken an die Wiedervereinigung von Ost und West.


Ein Familienfoto: Vater, Helmut Hoffmann; Mutter, Maria Margareta Frosch; Hochzeit 1954,  im fränkischen Vestenberg bei Ansbach; Kind (meine Wenigkeit). - Nostalgie pur!



Montag, 30. September 2013

Erkältung oder "a widder neet ..."

Heute angestanden in der Apotheke. Naja ... könnte am Wetter liegen.

Eine Frau um die Fünfzig ist vor mir an der Reihe:
"... also ich möcht' wos fier mein Moo. Wissens, der is erkältet oder a widder net, jedenfalls bräucht ich wos fier ihn", sagte sie zur Apothekenverkäuferin.
Diese schaute kritisch und litt mimikmäßig gleich mit.
"Hmmm ... naja  ...", gab sie von sich und  griff zielstrebig hinter sich ins Regal, entnahm eine grün-bläuliche Packung mit einem Universalheilmittel, welche sich als Schmerzmittel allenthalben entpuppte.

"Nehmens dess", meinte sie zur Fünfzigerin.
"... des is für alle Fälle des Richtige!"

Die Sorgenfalten auf ihrer Stirn sowie die etwas kniffligen um die Mundwinkel verschoben sich in Richtung Positiv.

Mit einem Stoßseufzer der Erleichterung legte sie das Kleingeld auf die Theke.
Der Preis war egal, Hauptsache ein schnelles Mittelchen war gefunden, für den offensichtlich darniederliegenden Ehegatten, welcher sicher daheim sehnlichst auf die Ankunft des hoffentlich helfenden Präparats wartete.

Obs geholfen hat oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Ich kannte die Frau nicht.
Trotzdem konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen, denn auch ich stand mit einem Rezept meines Mannes an der Theke.

... und die Apothekenumschau nahm ich auch gleich mit.
"Männergesundheit", stand auf der Titelseite des Magazins. Ein strahlendes Männerantlitz inklusive.

... könnte am Wetter liegen, könnte man meinen.